Zurück nach 1999

Wie bereits Hartmann (1995) in ihrer Studie aufgezeigt hat, handelt es sich beim Kindergarten um eine hochwertige pädagogische Einrichtung, die aber auf Grund unzureichender strukturellen Bedingungen sehr stark an Qualität einbüßt.“

[…] es geht darum, wie Kindergartenpädagoginnen die Öffentlichkeit noch besser über ihre Qualifikation, über die Bedeutung der Entwicklungsförderung in den ersten Lebensjahren der Kinder und vor allem über die ihre Arbeit einschränkenden strukturellen Rahmenbedingungen in den Tagesheimen informieren werden können, um dies auch zu verändern. Es nützt nichts, die Ausbildung des Personals zunehmend zu professionalisieren, wenn die gelernten Dinge in der Praxis nicht umzusetzen sind, beziehungsweise wenn die Kompetenz auf Gund der zu hohen Kinderanzahl in der Gruppe, des Personalmangels, der Raumgröße etc. nicht unter Beweis gestellt werden kann.“

Es scheint als hätten wir bis heute noch nichts dazu gelernt. Denn dies sind zwei Abschnitte eines Artikels von Mag. Natalie Chisté aus  der Fachzeitschrift „Unsere Kinder“ und zwar aus der Ausgabe 05/99.

Wir haben jetzt bereits einige Fachkräfte die ihre Ausbildung neben der Ausübung ihres erlernten Berufes noch vertiefen. Durch einschlägige Fortbildungen, Lehrgänge oder ganze Studien. Alle diese KollegInnen bringen neue Kenntnisse, neue Erfahrungen und viel Motivation zur Umsetzung mit in die Arbeit. Doch kaum ein Arbeitgeber stellt mehr oder bessere Ressourcen, geschweige denn monetären Anreiz zur Verfügung um diese Leistungen zu honorieren.

In den ersten Lebensjahren wird die Basis für alle weiteren Lernerfahrungen geschaffen – gerade für diese braucht es liebevolle BegleiterInnen die wissen was sie tun. Dieses Wissen gepaart mit Motivation und Freude für den Beruf ist es was eine gute Kindergartenpädagogin/einen guten Kindergartenpädagogen ausmacht. Diese Menschen im Berufsbild der Kindergartenpädagogin/des Kindergartenpädagogen zu halten sollte unsere oberste Motivation sein.

Ich traue mich zu sagen, dass sich die Rahmenbedingungen seit Beginn meiner Ausbildung vor 19 Jahren nicht maßgeblich geändert haben.

Der heutige Tag soll ein Anfang sein. Der erste Tag der Elementarbildung soll eine Zeit einläuten in der wir uns aktiv für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen einsetzen. Lasst uns gemeinsam Ideen sammeln, austauschen und nicht müde werden zu sagen: Wir wollen das Beste für die Kinder. Dafür brauchen wir bessere Rahmenbedingungen. Jetzt.

 

Ob ich nochmal eine freie Bewegungseinheit mache?

Konkret geht es um das Urteil des OGH. Leider sind gute Quellen schwer zu finden, deshalb halte ich mich in diesem Beitrag etwas vage. Was ich gefunden habe sind Artikel in der Krone und Heute

Kurz zusammengefasst scheint es um eine erwachsene Person zu gehen die 21 Kinder im Bewegungsraum bei einer Bewegungslandschaft betreut. Unglücklicherweise stürzt eines der Kinder von der Rutsche. Der Vater des Kindes klagt auf Schadenersatz. Der Oberste Gerichtshof gibt ihm recht.

Soweit, so die Rechtssprechung.

Wir wissen nicht, wie die Bewegungslandschaft aufgebaut war, wie die einzelnen Stationen abgesichert waren, warum die Betreuungsperson nicht bei der Rutsche gestanden ist, ob ein weiteres Kind in den Vorfall involviert war, wie die Kommunikation nach dem Vorfall aussah, was genau den Vater dazu brachte bis zur obersten Instanz zu gehen, ob er die Betreuungsperson als Verantwortliche sieht oder die Institution weil zu wenig Personal da war, und so weiter. Viele offene Fragen also.

Was wir aber ganz sicher alle wissen ist wie wichtig Bewegung für Kinder ist. Und auch wie ungünstig die Rahmenbedingungen im Kindergarten derzeit sind.

Ich gebe es gerne zu: Ich war sicher auch schon mit 25 Kindern allein im Bewegungsraum. Vielleicht weil meine Kollegin kurz aufs Klo musste. Vielleicht mit 24 weil sich ein Kind verletzt hatte und ein Kühlpack brauchte und etwas guten Zuspruch. Vielleicht weil der großteil der Gruppe Bewegung brauchte und ich an dem Tag alleine arbeitete weil meine Kollegin im Krankenstand war.

Ja, es war mir immer bewusst das ich damit ein Risiko eingehe. Aber ich habe immer darauf vertraut, dass ich die Kinder und ihre Selbsteinschätzung sehr gut kenne, aber auch darauf, dass die Eltern Verständnis haben für Schrammen und Verletzungen. Schließlich haben sich die Kinder auch selbst schon oft genug nur unter der Aufsicht ihrer Eltern verletzt. Ich wurde nie enttäuscht und wir hatten schon einen verstauchten Knöchel, Beulen an Stirn und Hinterkopf und eine kleine Platzwunde.

Weder die eine Variante, mit dem verklagenden Vater, noch die andere Variante mit der Pädagogin die sich in einem Graubereich von Vertrauen auf Kinder und Eltern und Bewusstsein von Risiko bewegt sind in meinen Augen die richtigen Wege.

Was es braucht, ist ein passender Betreuungsschlüssel der sowohl Zeit für genügend Bewegung mit genug Personal, als auch für gelingende Elternarbeit lässt. Dieser Betreuungsschlüssel wird nun schon lange verlangt – vielleicht braucht es ein Wachrütteln der Politik durch solche Fälle wie den vorliegenden. Auch wenn ich ehrlich sagen muss: Es ist schade, dass immer erst was passieren muss, bevor etwas passiert.

Ein spannender Beitrag zum Personalschlüssel findet sich auf der Seite des Niedersächsischen Insituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung.

EDIT: Nach verfassen des Beitrags sind noch einige Quellen aufgetaucht:

Kleine Zeitung

Das Urteil

 

 

Mein einziges Verbot

Wir haben die Regeln für unser Zusammenleben großteils gemeinsam aufgestellt. Bei ein paar wie zum Beispiel rennen im Gruppenraum hab ich ein wenig in die (für mich richtige) Richtung urgiert. Aber im Endeffekt waren wir uns einig was uns wichtig ist und wie wir es ahnden.

Es gibt nur ein einziges Verbot das von mir persönlich ausgeht und hinter dem ich auch stehe: Wir verwenden keine Waffen. Keine Spielzeugwaffen, keine Bausteine gebaut zu Waffen, keine Bananenwaffen, keine Fingerwaffen oder sonst irgendwelche. Wir schießen nicht.

Jetzt merke ich bei vielen Facebookdiskussionen, dass ich mit diesem Verbot auf einer sehr extremen Seite stehe. Viele sagen: „Lasst Jungs doch Jungs sein.“ „Entwicklungspsychologisch gesehen ist ein Verbot sogar schlecht.“ oder „Verbote reizen nur noch mehr.“

Ich bin ein recht reflektierter Mensch und denke über solche Argumente natürlich nach – habe auch recherchiert und einige Arbeiten gefunden in denen beschrieben wird wie wichtig Spiele mit Waffen für Kinder sind. Ich habe aber auch einige Werke gefunden die beschreiben, das es nicht störend und auch nicht unbedingt notwendig ist, das Kinder mit Waffen spielen.

Ein wichtiger Teil meines Lernbegriffs ist die Vorbildwirkung. In meiner Gruppe bin ich das größte Vorbild. Das soll nicht überheblich wirken aber ich merke wie mich Kinder nachahmen, ich merke und freue mich darüber das Kinder bei all meinen Angeboten gern dabei sind und das mir Kinder gerne helfen. All das zeigt für mich, dass sie mich gern haben und mich als Vorbild sehen.

Nachdem ich in meiner Freizeit überhaupt nichts gegen Wasserpistolen, Nerfguns und Paintball spielen hab könnte ich mit den Kindern im Garten rumrennen und wir könnten uns gegenseitig abschießen. Die Kinder bewegen sich, sie üben ihre koordinativen Fähigkeiten und wir haben alle Spaß zusammen. Und dann wird eine/r getroffen und stirbt. – Ja. Das klingt nach ganz viel Spaß für mich. *sarkasmus*

Ich kann solch ein Spielverhalten einfach nicht unkommentiert stehen lassen, selbst wenn die Kinder sagen, sie sind dann nur verletzt ist diese Version eines Spieles für mich nicht akzeptabel. Und wenn noch so viele Entwicklungspsychologische Studien sagen, dass diese Spiele sich nicht auf die Gewaltbereitschaft der Kinder auswirken – ich habe noch keine gesehen die das so gut ausleuchten konnte das es für mich plausibel klingt. Wir machen Spaß aus verletzen und sterben und geben dem Täter oder der Täterin die Macht das zu tun.

Ich möcht ein Vorbild sein und den Kindern zeigen, dass Spaß auch ohne Waffen geht – Räuber und Gendarm mit fangen und in ein „Gefängnis“ zerren, solche Spiele mit Körperlichkeiten sind für mich voll in Ordnung. Kinder sollen wissen, dass Waffen und Gewalt eines der Wurzel allen Übels wenn nicht sogar das größte auf der Welt sind und darin bestärkt werden, dass sie die klügeren sind wenn sie das wissen und argumentieren können.

Wenn einzelne Kinder den Drang verspüren in der Gruppe mit Waffen zu spielen folgt als allererstes von meiner Seite ein Gespräch. Wir sprechen darüber warum sie das machen (meistens haben sie es bei älteren Kindern gesehen) und darüber ob sie noch wissen wie ich zu Waffen stehe. Gemeinsam finden wir Kompromisse und dabei sind die Kinder inzwischen sehr kreativ – da gibt es dann den Zauberstab der deine Gefühle verändert wenn die der Zauberspruch trifft oder den Schlauch der ein Feuer erzeugt mit dem sich ein Raumschiff vor dem anderen verteidigt.

Die Kinder können inzwischen alle sehr gut unterscheiden zwischen Waffe und Werkzeug denn wenn sie mit einer „Axt“ spielen ist das voll in Ordnung, die braucht man schließlich um einen Baum zu fällen.  Mein Verbot bringt Kinder dazu kreative Lösungen zu finden die für alle passen, es bringt sie dazu miteinander zu sprechen welche Spielvarianten sie finden können die nicht mit Waffen gespielt werden, aber trotzdem wild sind und vor allem bringt es sie dazu darüber nachzudenken was nicht so toll ist an Waffen und wofür sie stehen.

Das ist meine Meinung zum Spiel mit Waffen im Kindergarten.

Wenns drängt dann muss es mal die kleine Schüssel sein.

Leute, es is was passiert. Ich hab das für einen Mythos gehalten aber ich hab es nun am eigenen Leib erfahren.

Bei uns mangelts grad an allen Ecken und Enden und deshalb bin ich am Nachmittag zumeist allein. Und einen schönen Tages, musste ich um 15:00 aufs Klo. Das letzte mal war ich um halb 2 weil da war noch jemand da – aber dann hab ich leider zuviel von meiner Zitronenlimonade getrunken. Ich weiß. Das war dumm von mir. Als Kindergartenpädagogin darf ich mir nicht erlauben genug zu trinken – weil dann muss ich auch oft austreten. Meine Blase ist einfach zu klein.

Auf jeden Fall fange ich mal eine Telefonkette an ob mich denn jemand ablösen kann. Stellt sich heraus ich hab auch noch ein schlechtes Timing weil vor wenigen Minuten die einzige Kollegin aus hatte, die andere ablösen könnte. Alle anderen sind nämlich auch allein in der Gruppe…

Was tun? Ich hab mir eins der Vorschulkinder geschnappt und es gebeten Schmiere zu stehen. Und dann hab ich mich aufs Kinderklo gesetzt.

Wie gesagt. Ich hatte den Mythos schon gehört, dass es in Kindergärten so wenig Personal gibt, das die Pädagogin aufs Klinderklo gehen muss. Ich hab es nicht geglaubt. Aber es ist so. Ich habe einen Zeugen. Das Vorschulkind.

Glücklicherweise ist keine Bezugsperson gekommen, weil ein wenig peinlich wäre mir das schon gewesen. Im nachhinein frage ich mich warum eigentlich?

Alle sollen es wissen: Ich war alleine in der Gruppe und niemand konnte mich ablösen damit ich kurz auf die Toilette gehen kann.

Und jetzt stellen Sie sich folgendes vor: Ein Kind schlägt sich eine Platzwunde und muss von der Rettung geholt werden. Bis die Rettung da ist, sind die Eltern noch nicht im Kindergarten und ich muss entscheiden: die restlichen Kinder mit einer Pädagogin alleine lassen (die dann vermutlich in etwa 30 Kinder alleine beaufsichtigt) oder ein verletztes Kind mit völlig Fremden mitfahren lassen.

Muss auch gar nicht so schlimm sein. Stellen Sie sich stattdessen folgendes vor: Ein Kind erbricht mitten in der Gruppe. Soll ich alles wegputzen damit die anderen nicht auch noch dazu brechen. Oder soll ich vielleicht dem vermutlich kranken Kind beim umziehen helfen und mich um es kümmern?

Oder: Ein Kind knöchelt um und muss kühltechnisch versorgt werden. Soll ich mit dem Kind am Arm alleine zum Gefrierfach gehen um die Coolpacks zu holen und die anderen Kinder allein lassen, oder soll ich alle Kinder zusammen fangen und dann mit allen gemeinsam in einen Bereich gehen in dem Kinder eigentlich nichts verloren haben?

Oder: Ein Kind macht sich vor dem Klo in die Hose und richtet eine Riesenüberschwemmung an. Soll ich mich um das Kind kümmern, soll ich die anderen Kinder beaufsichtigen oder soll ich lieber die Überschwemmung beseitigen damit die anderen Kinder auch wieder in Ruhe aufs Klo gehen können?

Hmm schwierige Fragen. Mit einigen dieser Überlegungen war ich schon konfrontiert und ganz ehrlich: Es ist Zeit, dass jemand die Verantwortung übernimmt. Es kann nicht sein, dass ich jeden Tag mein bestes gebe und wenn ich einmal daneben liege, dann bin ich eine schlechte Pädagogin, habe meine Aufsichtspflicht verletzt und bin schuld an der seelischen oder körperlichen Verletzung eines Kindes. NEIN! Die Rahmenbedingungen sind schuld.

Nehmt dem Personal den Druck! Und wenn ihn schon niemand nimmt dann entlohnt ihn wenigstens gerecht. Ganz ehrlich: es geht hier um die Gesundheit der Kinder. Ich versteh nicht, warum das nichts auslöst…

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Edit: Nach einem Hinweis auf Facebook ist es mir ein Bedürfniss hinzuzufügen, dass gerechte Entlohnung, die Aufsichtspflichtverletzungen nicht legitimiert. Ich hatte und habe die Hoffnung, dass über eine rege wertschätzende und verständnisvolle Diskussion über die Schwierigkeiten im elementarpädagogischen Bereich ein Umdenken ausgelöst wird. Eines das sowohl zu besserer (in meinen Augen gerechterer)  Entlohnung führt, aber auch (und das wäre mir wichtiger!) zu einem besseren Betreuungsverhältnis. Es geht mir um die Bedürfnisse von Kindern und den Forderungen der Gesellschaft – nicht primär darum, dass wir alle mehr Geld bekommen. Aber ich muss wohl auch akzeptieren, dass die Botschaft bei den LeserInnen entsteht. Schade fände ich es, wenn mir unterstellt wird ich wollte nicht das beste für die Elementarpädagogik sondern nur mehr Gehalt für mich.

Wir wollen die Kinder toben lassen, verdammt.

Es geht um diesen Artikel

Wunderbar. Es wird geforscht im Elementarpädagogischen Bereich. Ich persönlich finde Herrn Aigner und Herrn Smidt von der Uiversität Inssbruck sehr sympathisch und es freut mich, dass sie sich bemühen. Da hörts aber auch schon auf.

Warum die ganzen Stereotypen? Wie kommt jemand überhaupt drauf, dass Männer mehr toben lassen und mehr Unordnung zulassen wenn es so wenig davon gibt? Welche Kindergartenpädagoginnen (vor allem welches Alter) wurde zum Vergleich herangezogen? In welchen Kindergärten wurde das ganze beobachtet? Gab es ähnlich viele Freiflächen und Räume zur Bewegung? Was für eine Position hatten die Pädagogen?

Ich kann mich natürlich als komplette Ausnahme deklarieren, weiß aber auch, dass das ebenso nicht den Tatsachen entsprechen würde. Am meisten verärgert mich dieser Absatz:

[…] dass, „Männer in der Kinderbetreuung andere Elemente in das pädagogische Feld einbringen, die sowohl für Kinder als auch für Kolleginnen bereichernd sind – etwa raumgreifendere und eher wettkampforientiertere Spielweisen“. Männer seien „toleranter gegenüber kindlicher Risikofreude und Unordnung und geradliniger in der Teamkommunikation“.

Solch eine Weiterverbreitung von Stereotypen Handlungsweisen und dies noch in einer Sprache die einen wirklich glauben lässt es wäre so, sollte in der heutigen Zeit schon längst überholt sein.

Was wir brauchen sind gute Rahmenbedingungen die es zulassen, dass Kinder ihre Bewegungsfreude und ihren Risikodrang ausleben können. Wenn ich Bewegungslandschaften gestalte und die Kinder von diversen selbst aufgebauten Gebilden springen lasse bewege ich mich in einem gesetzlichen Graubereich der bei Verletzung eine Anklage nach sich ziehen kann. Es muss nur einmal was passieren – viele ältere Kolleginnnen haben so etwas bereits erlebt und lassen weniger zu. Auch das sollte in einer Studie, die sich zu solchen Aussagen hinreißen lässt, Beachtung finden.

Natürlich sind Männer bereichernd – nicht weil sie klischeehafte männliche Rollenbilder in der Kindergarten tragen, sondern weil Diversität schon im Kindergarten er- und gelebt werden sollte.

Klischees bitte vor der Tür abgeben. Denn alle können alles sein und ein Mann hat nicht die Pflicht sich ständig messen zu müssen, Lautstärke kommentarlos auszuhalten und am Nachmittag eine Assistentin aufräumen zu lassen weil er selbst nicht darauf geschaut hat, dass die Kinder den Boden zum aufwischen freiräumen.

Kindergarten ist kompliziert und deshalb erwarte ich von Menschen die sich in aller Ruhe an einer Universität damit auseinandersetzen, dass sie sich die Zeit dafür nehmen und/oder Menschen mit einbinden die Erfahrung in der praktischen Arbeit haben.

Eltern habens wirklich nicht immer leicht

Die letzten beiden Sonntag habe ich die Beiträge in der Kronenzeitung über die Schwierigkeiten der Kindererziehung gelesen.

Während der Lektüre kam ich aus dem Kopf schütteln kaum mehr heraus und allein die „Spezialisten“ und „Spezialistinnen“ der zukünftigen Beiträge jagten mir Gänsehaut über den Rücken.

Ein gewisses Verständniss für die Schwierigkeiten von Erziehung ist bei mir allein aufgrund meiner Berufswahl gegeben – nachdem ich mich täglich mit dem Thema beschäftige, sehe ich viele verschiedene Zugänge und konnte schon sehr viel durch Beobachtung bestätigen oder verwerfen. Was meiner Meinung nach am meisten verunsichert, ist der Hype um Erziehung und was alles richtig und vor allem falsch gemacht werden kann.

Wegen der unterschiedlichsten Medien, können sich Eltern auch auf allen Seiten Bestätigung für ihre Fehler suchen – und ich schreibe dass so weil ich mir sicher bin, dass selten jemand Bestätigung sucht dafür dass er oder sie alles richtig macht.

Persönlich bin ich der Meinung, die zwei wichtigsten Dinge sind bedingungslose Liebe und Konsequenz. Bedingungslos lieben soll heißen, im Ärger nicht das Kind sondern seine/ihre Tat zu verurteilen. Und Konsequenz ist wohl eine offensichtliche Wahl für eine Kindergartenpädagogin…die steht aber nicht im Gegensatz dazu auch Fehler eingestehen zu können. Regeln sollen Sinn machen und nur dann kann auch eine konsequente einhaltung Sinn machen.

Und wenn wir schon bei Fehlern sind: Keine Angst haben auch einmal Fehler zu machen – Kinder sind auch nur Menschen 😀