Urlaub

Da hab ichs geschafft, dass meine ganze Karriere als Elementarpädagogin kein einziges Kind einen Sonnenbrand kassiert… und ich so? Erster Tag im Urlaub: Sonnenbrand.

Wir lesen uns hoffentlich wieder wenn das Brennen nachgelassen hat und ich frisch erholt bereit bin für neue Beiträge.

Schöne Sommerzeit und bis bald!

So ist das im Kindergarten

Ich versuche durch Vorbildwirkung eine Atmosphäre zu erzeugen in der auch in Konfliktsituationen so reagiert werden kann, dass die Kinder gemeinsam zu einer Lösung kommen.

Heute war es wiedermal an der Zeit zu dem Thema etwas an einem Beispiel zu wiederholen. In Form eines Handpuppentheaters, mit zwei geliebten Figuren der Gruppe, wurde den Kindern vor Augen geführt wie es ist wenn Kommunikation nur mehr mit Vorwürfen, Namen schreien und generell nur laut vollzogen wird.

Die Kinder haben schnell erkannt wo die Schwierigkeit liegt und haben gemeinsam geübt klar auszusprechen was sie stört und was sie sich wünschen.

Ich durfte die Kinder im Schauspiel „sekkieren“ und wartete bis sie mich aufforderten, dass zu unterlassen. Danach haben wir besprochen, dass dazu aber auch ein zweiter Schritt gehört und zwar dass der andere dann auch wirklich aufhört.

Der dritte Schritt: Nämlich sich auszumachen was weiter passieren sollte, passierte bei den Kindern ganz automatisch. Teilweise spielten sie einfach gemeinsam weiter, teilweise suchten sie sich neue Beschäftigungen.

Und wie ich darauf gekommen bin darüber was zu schreiben:

Weil ich diesen Artikel gelesen habe und mich darüber geärgert habe wer da meint es wäre wie im Kindergarten – offensichtlich hat er noch nicht oft einen besucht

Die Anni kann das, die ist nämlich Kindergartenpädagogin!

Laut der Oma meines Freundes kann ich nämlich alles. Außerdem liebe ich Kinder – auch in meiner Freizeit. Ich kann gar nicht genug davon bekommen mich mit ihnen zu beschäftigen oder Erziehungstipps zu geben. Oder unterschiedliche Institutionen zu beschreiben und zu vergleichen.

Es hat etwas Beruhigendes zu wissen, dass wir genauso wie ÄrztInnen und andere SpezialistInnen um Rat gebeten werden wenn wir unseren Beruf preisgeben. Aber das ich unbedingt auch beim Heurigen die neuesten Bewegungsspiele auspacken möchte oder kreative Angebote setzen will anstatt gemütlich bei meiner Brettljause zu sitzen geht mir dann doch einen Schritt zu weit.

Mit meinem Freund habe ich ausgemacht ich darf ihn unterm Tisch treten und er wechselt dann das Thema. So funktioniert das leider nicht immer, also drehe ich die Unterhaltung zum Thema der mangelnden Wertschätzung unseres Berufsbildes und den schlechten Rahmenbedingungen und meisten erhalte ich die Antwort, dass mein/e GesprächspartnerIn meinen Beruf keine 2 Tage aushalten würde.

Es werden also durchaus die Schwierigkeiten unseres Berufs erkannt – mehr aber schon nicht. Da endet dann meistens auch das Gesrpäch und ich habe mein Ziel erreicht – leider mit fahlen Nachgeschmack.

Jetzt aber ganz ehrlich: Ja ich liebe meinen Beruf. Aber es ist etwas anderes mit einer Gruppe Kindern zu arbeiten mit denen ich gemeinsame Regeln vereinbart haben und die meine Art kennen, als irgendwelche Kinder (die in meinen Augen meistens weniger Konsequenzen kennen) zu „bespaßen“. Und nur über den Job reden wird für jeden Menschen irgendwann langweilig…

Antwort auf einen offenen Brief

Hier mal der offene Brief auf den ich mich beziehe:

http://mein-senf-zu-allem.weebly.com/blog/familienbilder-ein-offener-brief-an-alle-padagoginnen

Ersteinmal möchte ich zum Audruck bringen, dass es mich immer sehr freut wenn sich Menschen Gedanken über die Bildungsarbeit im Kindergarten machen. Hier mein Ketchup dazu:

Zuerst möchte ich die Situation bei uns in der Gruppe schildern die vielleicht eine besonderes ist, da wir eine Frau im Team haben die vor Kreativität nur so sprüht. Sie übernimmt fast alle kreativ gestalterischen Aufgaben mit den Kindern und diese reißen sich geradezu darum die nächsten sein zu dürfen bei jedem Werk das gerade ansteht. So auch heuer bei unseren Mutter- und Vatertagsgeschenken. Soweit ich das Geschehen beobachtet habe ist es für kein Kind Stress dieses Werk zu gestalten sondern sie sind alle mit Freude dabei. Was vermutlich auch daran liegt, dass die Kinder immer dann zum Gestalten gebeten werden, wenn sie gerade in keine andere Lernerfahrung vertieft sind.

Zur Herausforderung der Familienbilder die vom traditionellen Bild der Kleinfamilie mit Vater, Mutter und Kind(ern), abweichen habe ich mir gleich zu Beginn meiner Arbeit im Kindergarten Gedanken gemacht und bin auf für mich sehr spannende Widerstände gestoßen. Nicht nur im Team, also von anderen Pädagoginnen und Assistentinnen, kam der Wunsch den Muttertag aufrecht zu halten, auch von der Mehrheit der Eltern wurde dies gewünscht. Natürlich wäre es möglich mit viel Erklärungsarbeit, die Veränderung von Mutter- und Vatertag in zum Beispiel einen „Ich hab dich Lieb“ Tag für beide oder eben jemand ganz anderen zu wandeln. Hier gebe ich allerdings zu bedenken, was Pädagoginnnen bei sehr geringem Gehalt und Ausbildung im Alter zwischen 14 und 19 bereits alles zu leisten haben und wieviel mehr gesellschaftspolitische Verantwortung ihnen (uns) noch aufgelegt werden soll. In meinem Fall stehen mir 3 Stunden pro Woche zur Verfügung, um mich auf die Arbeit vor zu bereiten. Darunter fallen, unter anderem, die Planung für Aktiviäten mit den Kindern, Vorbereitung für eventuelle Elterngespräche, Gestaltung der Aushänge und Informationen, Einkäufe sowie   Überlegungen zur besonderen Förderun der einzelnen Kinder. Das ganze bei einem, wie in den letzten Tagen auch aus den Medien hervorgeht realtiv geringem Gehalt im Vergleich zu PädagogInnen anderer Altersstufen. Auch die Vor- und Nachbereitungszeit ist im Vergleich sehr gering.

Wie in früheren Beiträgen schon herausklingt wünsche ich mir mehr Zeit für die Vorbereitung und Reflexion – denn genau in solchen Zeiten können sich Aktivitäten, Angebote, Gespräche zur gesellschaftspolitischen Themen manifestieren. Mit der geringen Vorbereitungszeit die wir haben, greife auch ich oft zu altbekanntem Lied- und Spielgut, weil ich weiß es funktioniert und um die weniger Freizeit die dann noch bleibt genießen z ukönnen.

Die Kinder die mir anvertraut sind, begleiten mich sicher mehr als die 40 Stunden meiner Arbeitszeit und ich glaube ein wichtiger Aspekt warum dass so ist, ist mein Gefühl in den 3 Stunden nicht genug tun zu können um allen möglichst optimale Förderung zukommen zu lassen. Das dies nicht besonders förderlich ist und mich manchmal an meine Grenzen bringt erlebe ich bereits jetzt nicht mehr nur aus Erzählungen sondern am eigenen Körper und Geist.

Zum Abschluß noch ein Gruß an den Autor des offenen Briefes: Vielen Dank das Sie sich Gedanken über die Arbeit im Kindergarten machen. Es ist höchste Zeit, dass Menschen erkennen wieviel Potential in der Bildungsarbeit im Kindergarten noch nicht zu Tage getragen worden ist. Allerdings ist es auch an der Zeit zu erkennen warum.