Die Kinder meiner Gruppe sind ganz besonders gefordert. Ich verwende nämlich nicht immer nur kindgerechte Sprache. Damit meine ich jetzt nicht Schimpfwörter – die werden natürlich verwandelt – einfach für die Alltagssprache etwas ungewöhnlichere Wörter. Die sind meine große Leidenschaft. Gar nichts großes, aber optimal, nonverbale Kommunikation, frustriert, Kooperation, abstrakt, implodieren, konform, logisch, Inspiration,… so etwas in der Richtung rutscht mir des öfteren über die Lippen.
In der Ausbildung haben wir gelernt wie wichtig die kindgerechte Ausdrucksweise ist, aber in der Praxis durfte ich feststellen wieviel spannender es ist auch immer wieder Ausdrücke zu verwenden die Kinder noch nicht kennen. Die meisten wissen aus dem Zusammenhang was ich meine und entwickeln so ein großartiges Gefühl für Sprache und Satzbau. Und dann gibt es etwas, dass mich immer ganz besonders freut, so wie die Situation letztens:
Ich saß im Garten und durfte noch die letzten Atemzüge meiner Pause genießen, die Kinder sahen mich aber schon. Ich wollte noch einen Bissen von meiner Obstjause machen als ein Kind auf mich zukam und mich bat doch bitte mit zu kommen um ein Sandkunstwerk zu bestaunen. Meine Antwort war: „Ich komme gerne in wenigen Minuten, aber ich möchte wirklich gerne zuerst noch meine Jause essen sonst implodiert noch mein Bauch.“ (Dass das physikalisch gar nicht möglich gewesen wäre unter den gegeben Umständen ist eine andere Geschichte) Worauf das Kind entgegnete: „Was heißt implodieren?“
Und genau diese Neugier und das geweckte Interesse an Worten und der Sprache beflügelt mich doch immer wieder meine Sprechgewohnheiten manchmal einfach durchscheinen zu lassen.
Ich musste die genaue Definition übrigens später googlen, denn mit der Erklärung „das Gegenteil von explodieren“ war das Kind absolut noch nicht zufrieden gestellt.